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EVS will Abwassergebühren im Saarland drastisch erhöhen

Pressebericht der SZ vom 05.12.06

Von SZ-Mitarbeiter Toni Prinz

Um bis zu 30 Prozent sollen die Abwassergebühren für die saarländischen Haushalte bis zum Jahr 2012 steigen. Das sehen Pläne des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) vor, die heute beraten werden.

 

 

Saarbrücken. Auf die Saarländer kommt eine kräftige Erhöhung der Abwassergebühren zu. Bis 2012 soll der Preis für Kunden des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) um 24 bis 30 Prozent steigen. Grund ist ein Defizit von 12,4 Millionen Euro, das der EVS, der beim Abwasser für alle Saar-Gemeinden zuständig ist, in diesem Bereich erwirtschaftet.

Die Erhöhung ergibt sich aus Rechenmodellen, die die Geschäftsführung des EVS erarbeitet hat und den saarländischen Bürgermeistern heute vorstellen will. Das wahrscheinlichste Modell, das bereits vom EVS-Aufsichtsrat abgesegnet wurde, sieht zunächst für das Jahr 2007 eine Preis-Erhöhung von sechs Prozent vor. Demnach würde die Abwassergebühr von derzeit 2,312 Euro pro Kubikmeter auf 2,451 Euro steigen. Ein Vier-Personen-Haushalt mit 126 Litern Verbrauch pro Kopf und Tag müsste ab 2007 pro Jahr 25 Euro und im Monat zwei Euro mehr berappen. Bis 2012 soll der Abwasserpreis nach den Planungen des EVS auf 2,984 Euro pro Kubikmeter steigen. Pro Jahr muss dieser Vier-Personen-Haushalt rund 125 Euro mehr zahlen.

Grund für die Entwicklung: Seit Jahren sinkt die Wassermenge, die von Kunden des EVS verbraucht wird. 1994 flossen über 56 Millionen Kubikmeter aus den Leitungen von EVS-Kunden, zuletzt nur noch 48 Millionen - ein Rückgang um 14,5 Prozent. Bis 2012, so erwarten die Experten, wird der Verbrauch auf rund 45 Millionen Kubikmeter weiter abnehmen. Für die Entwicklung ist vor allem verantwortlich, dass große Firmen eigene Kläranlagen gebaut haben und keine Abwassergebühren mehr an den EVS entrichten. Aber auch die Privathaushalte nutzen weniger Wasser. Der erwartete Bevölkerungsschwund im Saarland wird diese Entwicklung weiter verschärfen. Die fixen Kosten müssen so auf weniger Kunden verteilt werden.

Die EVS-Geschäftsführung will langfristig die Abwassergebühren vom Frischwasserverbrauch abkoppeln. Künftig könnte sich der Preis aus einer Grundgebühr plus einem verbrauchsabhängigen Arbeitspreis errechnen.

 

 



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